Alice Winn: Durch das große Feuer

Der Debütroman der Autorin spielt in England 1944.
Die beiden 17jährigen Eliteschüler Gaunt und Ellwood befinden sich in einem Internat weit weg von den Schlachtfeldern des ersten Weltkrieges. Nur aus den Meldungen der Schülerzeitung erfahren sie von den "heldenhaften" Taten der Gefallenen. Diese werden fortan von ihnen verehrt.
Da Gaunt eine deutsche Mutter hat, haftet ihm stets das Vorurteil an, ein deutscher Spion zu sein. Um dem zu entkommen, macht er sich älter und geht an die Front. Das ist die eine Seite der Geschichte.
Die andere ist die, dass Gaunt und Ellwood nicht nur gute Kumpels sind, sondern sich auch zueinander hingezogen fühlen. Eine Liebe, die zu dieser Zeit verboten war und die sich die beiden selbst nicht eingestehen wollen. Obwohl Gaunt versucht, Ellwood davon zu überzeugen, sich nicht zu verpflichten, folgt ihm Ellwood nach kurzer Zeit und beide werden sehr schnell von der grausamen Realität des Krieges eingeholt.
Man kann Alice Winn zu diesem Debütroman nur gratulieren. Sehr bewegend geschrieben, erinnert vieles an "Im Westen nichts Neues", wobei es sich in diesem Roman um englische Soldaten handelt, die den sinnlosen Tod sterben. Außerdem steht hier auch ganz eindeutig die Liebe der beiden Männer im Fokus.
Mich hat das Buch komplett in seinen Bann gezogen. Ich konnte das Blutvergießen, die Panik, die Schreie, den Schrecken des Krieges allein durch die geniale Beschreibung der Autorin spüren. Ein Buch, das noch sehr lange in mir nachhallen wird.