Zwiespältigkeit in Andreas Gryphius' 'Leo Armenius' in Bezug auf Opitz' Dichtungsanspruch, Emblematik und die Gattungsfrage

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ISBN/EAN: 9783346110848
Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 1,7, Universität zu Köln (Institut für Deutsche Sprache und Literatur I), Veranstaltung: Barock, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Leo Armenius' konzentriert sich auf eine Herrschaftstragödie, in der Kaiser Leo durch Ohnmacht und Unentschlossenheit in einen mörderischen Hinterhalt seines obersten Feldhauptmannes Michael Balbus gerät. Doch wie lässt sich Herrschaft mit theaterlicher Scheinwelt und Christlichkeit vereinbaren? Wie verhält sich Sinn zu dem fehlenden kohärenten Handeln der Figuren? Diese Arbeit wird die Zwiespältigkeit in Gryphius' 'Leo Armenius' untersuchen, die sich in zahlreichen Gesichtspunkten wiederfindet. Dabei wird sich diese Arbeit in Kapitel zwei auf die Dichtung der barocken Zeit, exemplarische Figuren und allegorische beziehungsweise emblematische Teile des Dramas konzentrieren, um in Kapitel drei Martin Opitz' Poetikvorgaben näher unter die Lupe zu nehmen, in dessen Bezug 'Leo Armenius' als ausführendes exemplarisches Beispiel gilt. Kapitel vier analysiert abschließend eine Gattungsproblematik zwischen Märtyrer- und Tyrannendrama. Erläutert wird das Thema Angst und vanitas, um Kaiser Leos Motive herauszustellen, um dann auf das überweltlich Christliche einzugehen und weiterführend an die Allegorien anknüpft, die zum Großteil religiös ausfallen, was den Bezug zu Leos Märtyrertod herstellt. Sie analysiert weiterhin die historischen Quellen der Handlung und den damit zusammenhängenden Originalitäts- und Exemplumanspruch, um auf Gryphius' Doppeltitel einzugehen und an den emblematischen Bau des Dramas anzuknüpfen, der Gryphius eingeführten Reyen der Höflinge erklärenden Zweck vermittelt. Zu guter Letzt wird diese Arbeit Martin Opitz' Poetik einführen, um den Bau des Dramas näher zu erläutern und die Formstrenge zu betonen, um zu dem Schluss zu kommen, dass in einer Zeit der Ordnungssysteme doch eine Mentalität der Unentschlossenheit vorherrscht. Die Werke des Andreas Gryphius werden oft als exemplarische Beispiele barocker Literatur genannt und scheinen allen Vorgaben gerecht zu werden. Denkt man an die barocke Literaturepoche, kommen einem spontan meist formstrenge Lyrik, Künstlichkeit und Prunk in den Sinn. Trotz aller streng geordneten vershaften Formate findet man in der Literatur des Gryphius die zentralen Themen der Unentscheidbarkeit, Ohnmacht, Zwiespältigkeit und Untätigkeit wieder. Wie ist das miteinander vereinbar?

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