Von Schatten und Träumen

Lene kehrt in ihre Heimat Nordbaden am Rande des Odenwalds zurück, an den Ort ihrer Kindheit. Von Anna, ihrer ältesten in Frankfurt studierenden Tochter, ist sie seit Monaten ohne ein Lebenszeichen. In ihrer Sorge wendet sich Lene an Manfred, einen ehemaligen Genossen der Studentenbewegung und wie Lene damals Mitglied einer K-Gruppe in einer schwäbischen Universitätsstadt. Während der Suche nach Anna setzt sich Lene mit ihrer Kindheit und Jugend, dem Schicksal ihrer Eltern und Großeltern in den Jahren vor und nach 1933 auseinander, sie beschreibt Muster und Linien eines Lebens - Landschaften und Menschen, Schatten der Vergangenheit, Vorwärts- und Rückwärtsträume. Lenes Erinnerungen an ihre Zeit in einer K-Gruppe und ihre Sicht auf die Zukunft nehmen Raum ein, die Studentenbewegung, die APO, die K-Gruppen, die sexuelle Revolution, die Geburt Annas, ihre Mitarbeit in Frauenforen für die Gleichberechtigung der Frau, die Gründung der Grünen - bis Anna wieder nach Frankfurt zurückkehrt und die Ereignisse aus Lenes Vergangenheit sich zu wiederholen scheinen. Es ist die Geschichte von Lene und von Anna, als Teil von Mustern und Linien, die schon zuvor geschrieben und bewahrt wurden. Keine Familiensaga, sondern die Suche nach Wahrheit, das Streben nach Freiheit und Selbstbestimmung. Voller Witz und Schärfe und einer Innensicht in die K-Gruppen bis hin zur Politik und der Gesellschaft von heute. Biographie, Politik, Fiktion und Zeitgeist, ironisch und kritisch.

Georg Damers arbeitete nach einem breit gefächerten Studium lange Jahre als Anwalt in einer süddeutschen Großstadt. Gleichzeitig auch als Begleiter und Berater verschiedener Menschengruppen in Seminaren und Workshops. Immer in medias res. Er lebt zur Zeit im badischen Frankenland.