Verzeihen, laut und leise

Der Beitrag setzt mit der Frage ein, wie die politische Forderung nach Vermeidung von Ausschlüssen zu verstehen ist, die in der gegenwärtigen politischen Sprache mit Konzepten wie >Barrierefreiheit<, >Inklusivität< oder >Diskriminierungsfreiheit< erhoben wird. Die Autorin plädiert dafür, Ausschlüsse von Gruppen als zentrales Problem der Demokratie als Lebensform zu adressieren und schließt hierfür an Analysen von John Dewey an. Der Theorierahmen, der mit Rückbezug auf Dewey für die Problematisierung von Ausschlüssen zwischen Gruppen entwickelt werden kann, kommt aber da an seine Grenzen, wo es um den politischen Umgang mit Ausschlüssen geht. Hier führen vertiefte Auseinandersetzungen mit Ausschlussdynamiken weiter, für die der radikaldemokratische Theoretiker Ernesto Laclau wichtige Analysen vorgelegt hat. Im Anschluss daran wird der Vorschlag gemacht, theoretische und praktische Ausschlussreflexivität zu entwickeln, die Orientierung dafür bietet, wie Ausschlüsse und die Überwindung von Ausschlüssen die politische Auseinandersetzung zwischen Gruppen konstituieren.