Unterhaltungsangebote als Auslöser sozialer Vergleichsprozesse

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ISBN/EAN: 9783656547396
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Sonstiges, Note: 1,0, Universität zu Köln (Psychologisches Institut), Veranstaltung: Medienrezeption und -wirkung, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit geraumer Zeit versuchen Forscher die zahlreichen Einflussfaktoren auf Medienauswahlprozesse und ihren Nutzen für den Rezipienten zu entschlüsseln. Was motiviert Menschen, sich einem bestimmten Unterhaltungsangebot zuzuwenden und bei einem anderen wegzuschalten? Erklärungsansätze zeigen sich beispielsweise in Zillmann's Mood- Mangement-Theorie oder in dem unter Kommunikations- und Medienwissenschaftlern populäre Uses-and-Gratifications-Ansatz (vgl. Rubin, 1994). Diese Ausarbeitung soll sich jedoch mit der Frage nach sozialen Vergleichsprozessen als Nutzungsmotiv beschäftigen. Als theoretische Grundlage dieser Ausarbeitung soll Festingers Theorie sozialer Vergleichsprozesse (1954) dienen, doch er formulierte nie eine konkrete Begriffserklärung. J.V. Wood definiert den Begriff jedoch wie folgt: 'Specifically, social comparison is defined as the process of thinking about information about one or more other people in relation to the self.' (1996, S. 521). Festinger zufolge können soziale Vergleiche durch den Wunsch nach einer akkuraten Selbstbewertung, -verbesserung oder Selbstwertdienlichkeit motiviert sein, weswegen die Prozesse in aufwärts- und abwärtsgerichtete sowie Lateralvergleiche aufgegliedert werden. Da es zum spezifischen Prozess des soziale Vergleichs mit Medienpersonen bis jetzt noch keine genaue Forschung gibt, soll Festingers Theorie auf das Verhältnis zwischen Medienfigur und Rezipient übertragen und sowohl ihre positiven Inspirations- und Einflussmöglichkeiten als auch ihre negativen, weniger erwünschten Komponenten, wie zum Beispiel eskapistische Verhaltenstendenzen, betrachtet werden. Besonders soll auf das Nutzungsmotiv der Stimmungsregulierung durch abwärtsgerichtete soziale Vergleiche eingegangen und ebenso instrumentelles Coping-Verhalten in die Analyse eingeschlossen werden. Beispiele aus dem Bereich des Affekt-TV und den Soap-Operas sollen hierbei als Verdeutlichung dienen. Gegen Ende der Arbeit soll noch einmal der Frage nachgegangen werden, wie gut die Ergebnisse aus der sozialpsychologischen Forschung auf die medienpsychologische Problemstellungen übertragbar sind und welchen Forschungsfragen in Zukunft noch nachgegangen werden muss.

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