Leßmann: Sylter Welle
Ich liebe Bücher, bei denen man gleichzeitig lachen und weinen kann - bei diesem Buch habe ich es tatsächlich getan.
Es ist das erste Buch des Sängers und Instagramers, in dem er erzählt, wie er drei Tage seine Großeltern, die wie immer Urlaub auf Sylt machen, besucht. Es könnte, dem Alter der Großeltern geschuldet, das letzte Mal gewesen sein und so lässt er die Ferienerlebnisse seiner Kindheit und Jugend Revue passieren. Herausgekommen sind herrliche Anekdoten, die vielleicht jeder von uns so oder ähnlich kennt, aber mit so viel Humor, Wärme und Liebe erzählt, dass sie einen fesseln und anrühren. Es gibt jedoch nicht nur Vergangenes, sondern auch die Gegenwart wird beschrieben: seine Großeltern sind definitiv älter geworden. Seine Oma, die seit jeher alles dominiert, kommt zwar immer noch bissig daher, ist aber merklich gebrechlich geworden und sein Opa kann sich nicht mehr so richtig sowohl auf sein Gedächtnis, als auch auf seine körperlichen Fähigkeiten verlassen.
Mir persönlich hat die Anekdote am besten gefallen, als der Enkel nach Jahrzehnten feststellen musste, dass Omas Wundergewürz Fondor nichts anderes als reiner Geschmacksverstärker war und in ihm eine Welt zusammengebrochen ist.
Herausgekommen ist ein wirklich kurzweiliger Roman, den man nicht nur lesend, sondern auch hörend genießen kann, zumal der Autor ihn selbst gesprochen hat.
Eine Hommage an alle Großeltern!