Douglas Stuart: Young Mungo

Der 16-jährige Mungo wächst in der sehr maskulin geprägten Welt eines Glasgower Arbeiterviertels der 90er Jahre auf. Er ist viel zu sanft und zu hübsch für sein von Gewalt geprägtes Umfeld. Um ihn abzuhärten nimmt sein älterer Bruder Hamish ihn regelmäßig mit zu Straßenkämpfen gegen die verhassten Katholiken. Mungos große Schwester hat die Rolle der Mutter übernommen, die vor allem durch Abwesenheit glänzt und sich ihren neuen Bekanntschaften und dem Alkohol hingibt.
Doch dann tritt James in Mungos leben und der ist genauso zurückhaltend wir er und kümmert sich am liebsten um seine Brieftauben. Aus einer Bekanntschaft wird schnell eine intensive Liebe, die die beiden aus mehr als nur einem Grund geheim halten müssen.
Booker-Prize Gewinner Douglas Stuart beschreibt diese Welt ungeschönt und voller Härte. Gewalt, Hass und Homophobie prägen diesen Roman. Dabei ist aber nicht nur die verbotene Liebe zwischen den beiden jungen Männern ein kleiner Lichtblick, sondern auch die liebevoll ausgearbeiteten Nebencharaktere, die alle ihr ganz eigenes Päckchen in der Ära nach Margaret Thatcher zu tragen haben.