Ursula Poznanski: Oracle
"Oracle“, den neue All-age-Thriller von Ursula Poznanski, habe ich mit Spannung erwartet. Seit "Erebos" bin ich ein großer Fan von Frau Poznanski und wurde auch diesmal nicht enttäuscht.
Unser Protagonist Julian ist gerade neu ins Studentenwohnheim gezogen, weil er gerne ein selbstbestimmtes Leben, unabhängig von seinen Eltern führen möchte. Schnell wird klar, dass Julian bereits als Kind anders war als die Anderen. Er hat „Dinge“ gesehen in Form von Schatten, Schlieren oder Markern und wurde deshalb oft gehänselt. Mithilfe jahrelanger Psychotherapie und Medikamenten scheint er alles im Griff zu haben. Doch dann, als er eines Tages zum Klassentreffen geht, muss er mit Schrecken feststellen, dass seine Visionen Wirklichkeit geworden sind. Dieses Erlebnis lässt ihn alles in Frage stellen – die Therapie, die Medikamente, sein Umfeld. Kann er die Zukunft voraussehen? Um dies herauszufinden, setzt er eigenmächtig seine Medikamente ab. Ein folgenschwerer Fehler?!
Frau Poznanski hat mit Julian einen tollen und sympathischen Protagonisten geschaffen, dem man seine Sorgen und Ängste jederzeit abnimmt. Der langsame Spannungsaufbau und der flüssige Sprachstil sorgen dafür, dass man das Buch nicht aus der Hand legt.